Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen


Zusammen mit der Beratungs- und Interventionsstelle von Frauen helfen Frauen Hochtaunuskreis e.V. möchte die Frauenbeauftragte der Stadt Usingen Frau Nadine Fork in diesem Jahr zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2022 mit einer Aktion im öffentlichen Raum auf das Thema Femizide aufmerksam machen.

Die Aktion startet in Usingen auf dem Alten Markt in der Zeit von 9:00 bis 12:00 Uhr. Weitere Aktionen sind anschließend in Oberursel und Friedrichsdorf geplant.

Im Jahr 2020 gab es in Deutschland 139 Femizide. Dabei war die Dunkelziffer noch höher, da Femizide durch Väter oder Brüder von der BKA Statistik nicht erfasst wurden. Frauen werden ermordet, weil sie Frauen sind. Dafür steht der Begriff Femizide. Deshalb sollen 139 rote Schuhpaare im öffentlichen Raum ein Zeichen setzen.

Femizide sind keineswegs Beziehungstaten, Verbrechen aus Leidenschaft oder Familiendramen, wie es gerne in der Öffentlichkeit formuliert wird. Femizide sind auch keine „Trennungstötungen“. Bei sogenannten „Trennungstötungen gelten laut Bundesgerichtshof oft mildernde Umstände, wenn die Trennung vom Opfer ausging. Somit wirkt sich das Motiv des Täters, seine Partnerin nicht zu verlieren, strafmildernd aus. Außerdem gibt man Opfern damit anteilig die Schuld an ihrer Ermordung. Die Ermordung durch einen (Ex-) Partner oder durch Väter oder Brüder ist nur selten eine zufällige oder spontane Tat. In den meisten Fällen geht einem Femizid eine lange Geschichte geschlechtsspezifischer Gewalt voraus.

Warum gerade rote Schuhe? Die roten Schuhe stehen als Symbol für Gewalt und Morde an Frauen durch ihren (Ex-)Partner. Sie haben ihren Ursprung in einer Kunstaktion der mexikanischen Künstlerin Elina Chauvet im Jahr 2009. Deren Schwester wurde von ihrem Mann erschlagen. Die rote Farbe der Schuhe symbolisiert das Blut der getöteten Frauen. Die Kunsttäter aus Oberursel lackierten freundlicherweise die Schuhe, die viele Frauen gespendet haben.