Frühjahrspflanzungen im Stadtwald abgeschlossen


Die Frühjahrspflanzungen im Stadtwald Usingen auf den Kalamitätsflächen sind abgeschlossen. Die im Spätsommer 2020 bestellten Pflanzen wurden in den letzten Wochen überwiegend von professionellen Forstbaumschulen mit Gastarbeitern gepflanzt. Aufgrund der Corona-Situation mussten bis auf Kransberg alle Freiwilligeninitiativen auf Herbst verschoben werden.

Das Ziel war es, „Initialzündungen“ in der Größe von jeweils einem Viertel eines Fußballfeldes für den Mischwald der Zukunft anzulegen. Insgesamt wurden knapp 40.000 Bäume auf einer Fläche von insgesamt sechs Fußballfeldern in allen Waldgemarkungen Usingens gesetzt. 13 % der gepflanzten Bäume sind Weißtannen, Douglasien und Lärchen. Bei den neuen Laubhölzern überwiegt mit ca. einem Drittel die Traubeneiche. Winterlinde, Hainbuche, Elsbeere, Speierling, Esskastanie und Baumhasel sollen den Wald mit wärmetoleranteren Baumarten anreichern. Zahlreiche Straucharten wie zum Beispiel Pfaffenhütchen, Kornelkirsche, Haselnuss und Hartriegel sollen ebenfalls Abwechslung bringen.

Ohne den Bau von fünf Kilometern Zaun und der Montage von 1.800 Baumschützern zum Schutz gegen Verbiss durch Reh und Hirsch werden die gepflanzten, aktuell noch seltenen Gehölzarten es nicht schaffen. Auf den davor mit nur Fichten bestockten Flächen befindet sich schließlich noch keine für die Wildtiere attraktive Pflanze. Ein längeres Warten bedeutet allerdings wesentlich erschwerte Pflanzungsbedingungen. Daher wurde auf einem Teil der Freiflächen bereits jetzt gepflanzt. Andere Flächen werden sich selbst überlassen – in der Hoffnung auf vielseitige Naturverjüngung, was ein der neuen Situation angepasstes Wildtiermanagement durch die Jäger erfordern wird.


Auf dem Bild sind die beiden Gastarbeiter Alexander Rotariu und Jeremia Ciria zu sehen, die stellvertretend für die vielen Arbeiter stehen, die auch während der Corona-Zeit bei jeder Witterung zehntausende von jungen Baumpflanzen gesetzt haben. Sie sind für zwei Monate in Deutschland, weil es hier nicht genug Pflanzer gibt (ähnlich wie bei den Erntehelfern). Sie arbeiten in ihrer Heimat auch als Waldarbeiter und sind schon seit über 10 Jahren jedes Jahr im Usinger Stadtwald im Einsatz.